Bei meinem Fahrrad stand ein Kettenwechsel an, da die alte Kette stark durchhing und ich sie ich sie nicht weiter spannen konnte. Ich versuchte noch sie zu kürzen, indem ich zwei Glieder entfernte, doch dann war sie viel zu kurz. Ich hatte zum Glück eine Ersatzkette dabei, die für die nächste Zeit auch halten sollte.
Weiter fuhren entlang des riesigen Skutarisees an der Grenze zu Albanien und umrundeten ihn im Süden. Es war extrem bergig, aber dafür landschaftlich gesehen einer der schönsten Abschnitte unserer bisherigen Tour. Ein paar Kastanienwälder weiter fuhren wir ein Tal bergab, in dem es sehr viele kleine Felder gab, auf denen immer die gleiche Pflanze wuchs. Nach kurzem Überlegen kam Jakob darauf, dass es sich um Tabak handeln müsse. Wir fragten einen Gärtner, der dort gerade arbeitete und er bestätigte uns diese Vermutung. Als wir etwas abkaufen wollten, mussten wir erst mal eine Probezigarette von seinem eigenen Drehzeug rauchen. Zuerst wollte er uns ein halbes Kilo andrehen, wir nahmen dann aber nur deutlich weniger mit. Ein anderer Arbeiter, der uns den Tabak abgewogen hatte, wohnt teilweise auch in Deutschland. Er konnte uns deshalb erklären, wie der Tabak angebaut und geerntet wird. Es war unglaublich wie innerhalb kürzester Zeit sämtliche Bewohner des Dorfes (hauptsächlich alte Männer) auf die Straße kamen und uns anschauten und dem Gespräch, von dem sie kein Wort verstanden, zuhörten.
Share this content: