Am ersten Tag als ich allein war, fiel es mir schwer loszufahren. Ich verbrachte noch ein bisschen Zeit mit Leuten aus dem Hostel und fuhr dann gegen Mittag endlich los. Da gerade noch richtig gutes und warmes Wetter war, entschied ich mich gegen unsere ursprünglich geplante Route den direkten Weg nach Istanbul zu fahren. Stattdessen wollte ich nochmal so richtig ans Meer um zu baden. Deshalb fuhr ich auf die mittlere der drei Halbinseln südlich von Thessaloniki, die Sithonia Halbinsel. Die erste Nacht wollte ich noch nicht alleine schlafen, weswegen ich auf einen Campingplatz fuhr. Dort schenkte mir ein Pärchen ein Schweizer Taschenmesser, da ich meines verloren hatte und Adrian seins mit nach Hause genommen hatte. 

Am nächsten Tag startete ich relativ spät, so dass es schon dunkel wurde, bevor ich beim nächsten Platz war. Wildcampen war in dieser Gegend nicht möglich. 

Plötzlich war innerhalb kürzester Zeit mein hinterer Reifen platt, der erste auf der Reise. Während ich versuchte, ihn wieder aufzupumpen, wurde auch der vordere platt!

Na toll, kaum war ich alleine hatte ich nachts im Dunklen zwei Platten!

Ich wollte mein Fahrrad weg von der Straße schieben, um die Reifen zu flicken, doch gerade da hielt ein Auto mit einer israelischen Familie an, die mir ihre Hilfe anboten. Was für ein Glück!

Auch wenn in dem Auto kein Sitz mehr frei war, fuhren sie mich 8 km weiter zu einem Campingplatz. Ich saß mit dem Fahrrad und dem ganzen Gepäck im Kofferraum. Vielen Dank!! 

An diesem Camping blieb ich 2 Nächte, weil das Flicken der Reifen nicht so einfach war wie gedacht und weil ich im Zelt das Meeresrauschen vom Strand hören konnte.

Ich hatte pro Reifen 4 Löcher und in den Mänteln steckten jeweils ca. 40 kleine Stacheln. Diese kamen von einer Pflanze, deren Stacheln wesentlich härter, spitzer und stabiler waren, als alle Stacheln, die ich bisher kannte. Auch wenn mein Reifen die sechste von sieben möglichen Sicherheitsstufen von Schwalbe hatte, konnten diese „Biester“ an den dünneren Stellen des Mantels mühelos durchstechen.

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Von Zeno

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