Am nächsten Tag waren wir dann endlich in Salzburg. Dort konnten wir alle auf dem Boden im Zimmer unseres Freundes Johannes schlafen, was für eine erholsame Nacht sorgte. Nachdem wir bei unserem Freund alle geduscht hatten, ging es noch für ein Bierchen in die Altstadt.
Am nächsten Morgen fuhren wir zu einem Baumarkt, um irgendetwas zu finden, mit dem wir unser Zelt reparieren konnten. Ursprünglich hatten wir uns vorgestellt, die Stangen zusammenzustecken, mit einem dünnen Bohrer durchzubohren und ihn danach abzubrechen, so dass er stecken bleibt. Ein Obi-Mitarbeiter meinte aber, wir sollen es besser kleben. Also Kleber gekauft, von Fee (dem Freund der nur mit einem Rucksack mitgefahren war) verabschiedet und weiter ging‘s. Da es mittlerweile echt hügelig wurde war es am Abend ziemlich schwer, einen Schlafplatz zu finden. Also nahmen wir einen Campingplatz in der Nähe. Dort lernte ich am Abend nachdem wir unser Zelt repariert hatten, noch zwei Deutsche in etwa unserem Alter kennen. Die haben mir erzählt, dass soweit sie wissen eigentlich kein Radfahrer auf dem Via Alpe Adria über die Pässe fährt, sondern alle einen Zug unten durch nehmen. Für uns war das aber auf eine gewisse Art “cheating”. Deswegen beschlossen wir, dass wir es mit dem Fahrrad zumindest probieren würden, obwohl wir mit Abstand am meisten Gepäck dabei hatten.
Am nächsten Tag sind wir dann das erste Mal früh aufgestanden und los Richtung Pass. Die ersten 30km gingen immer leicht steil bergauf aber es war nie wirklich krass anstrengend. Der Pass fing dann aber umso steiler an, gleich so steil, dass Adrian immer wieder absteigen und schieben musste. Bei mir ging es noch im ersten Gang da meine Schaltung noch ein wenig kleinere Gänge hat. Die nächsten 7km ging es dann 1400hm bergauf. Es war zwar extrem anstrengend, jedoch nicht so schlimm wie ich dachte. 1400hm sind beim Wandern, was ich normalerweise mache, echt viel für einen Tag. Auf dem Pass waren wir aber nach 3 1/2h. Der ursprüngliche Plan war auf dem Pass zu schlafen, aber dort oben gab es ausschließlich wirklich teure Hotels und keinen Platz für ein Zelt. Langsam wurde es dunkel und auch wirklich kalt. Adrian fing an, bei Hotels nach den Preisen zu fragen, aber 130€ waren zu viel für unser Budget. Auch wenn es mittlerweile dunkel war, entschieden wir, den Pass auf der anderen Seite wieder herunter zu fahren und weiter unten an Häusern zu klingeln, um zu fragen, ob wir im Garten schlafen können. Nach 15km Abfahrt mit bis zu 60km/h war uns noch kälter, doch an den ersten 3 Häusern öffnete niemand. Dann fanden wir ein Hotel, dass voll besetzt war, bei dem wir im Garten schlafen durften. Als Dankeschön tranken wir noch zwei Bier und dann ging es hundemüde ab ins Zelt.
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