Für die nächsten vier Nächte bekamen wir Besuch von unserem Freund Consti, der uns mit seinem selbst umgebauten Mini-Bus begleiteten wollte. Das erschwerte zwar unsere Schlafplatzsuche, da sich immer ein Autostellplatz in der Nähe befinden sollte, gleichzeitig rettete er uns aber auch mit seiner Dosennahrung, als wir am Samstagabend feststellen mussten, dass Sonntag und Montag, wegen eines Feiertags die Geschäfte geschlossen hatten. Die nächsten Tage und Nächte waren von Pannen, Missgeschicken und der wunderschönen Berglandschaft geprägt.
Die erste erstaunlich ruhige und erholsame Nacht verbrachten wir mitten in einem Dorf auf einer kleinen Wiese. Am nächsten Morgen mussten wir jedoch feststellen, dass unser Zelt erneut kaputt gegangen war, sodass wir die Entscheidung trafen, uns in Villach – neben der sowieso ausstehenden Isomatte für Adrian – ein neues Zelt zu besorgen. Unter Tags hatten wir zwar einige Höhenmeter zu überwinden, jedoch hat uns die wunderschöne Berglandschaft mit ihren ständig wechselnden Perspektiven entlohnt.
Der nächste Schlafplatz war zunächst ein kleiner Traum. Wir schlugen unser Zelt an einem kleinen Badesee auf, an dem wir WLAN und Sitzmöglichkeiten hatten. Zusätzlich durften wir sogar die Duschen eines Verkaufsstandes nutzen. Ungemütlich wurde es jedoch, als am Abend eine Gruppe von vier Betrunkenen kam, von denen einer versuchte uns zu provozieren und einen Streit zu beginnen. Auch nachdem sie gegangen waren, blieb ein ungutes Gefühl in der Nacht.
Als wir also am darauffolgenden Tag kurz vor Villach ankamen, hofften wir daher umso mehr, einen ruhigen unkomplizierten Platz zu finden. Dies war jedoch fast unmöglich, ebenso wie eine kostenlose Badestelle am Ossiach-See. Letzten Endes durften wir bei zwei sehr freundlichen Männern im Garten schlafen, auf das Baden mussten wir jedoch verzichten.
Am am vierten Tag, seitdem Consti zu uns gestoßen war, gelang es uns eine passende Isomatte zu kaufen, ein geeignetes Zelt ließ sich jedoch nicht auftreiben. Als wir am Nachmittag endlich bereit waren weiter zu fahren, schafften wir keine 10 Kilometer, bevor Adrians hinterer Mantel Risse bekam und kaputt ging. Somit mussten wir zum nächstem Fahrradgeschäft fahren – wenn man das „fahren“ nennen kann – einen neuen Mantel kaufen und wechseln. Die freundlichen Besitzer des Geschäftes empfahlen uns noch eine andere Route, um nach Slowenien zu gelangen und so ging unsere Fahrt endlich weiter.
Wir fuhren über einen Pass, befanden uns für einige Kilometer in Italien und erreichten schlussendlich Slowenien. Hier fanden wir auch sehr schnell einen schönen Platz für die Nacht. Zu schnell! Um 23 Uhr kam die Polizei und erteilte uns eine Abmahnung – Wildcampen in Slowenien ist verboten. Wir sollten am nächsten Morgen um 5 Uhr in der Früh unseren Schlafplatz verlassen haben und da wir keine Lust auf eine Strafe hatten, standen wir am Morgen um halb 5 auf und fuhren weiter. Nach dem Abschied von Consti, der sich wieder Richtung Heimat begab, geht es jetzt für uns weiter nach Ljubljana.
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